„KLIMAFITTE VERWANDLUNG“ IST MOGELPACKUNG

Ca. 30 Bäume (teilweise 70 Jahre alt) wurden im Jahr 2021 in der Universitätsstraße gerodet. Die bis dahin bei Studierenden als „Uniwäldchen“ bekannte und beliebte Grünoase musste dem U-Bahn-Bau weichen. Wir stellten damals schon den Antrag, das Wiener Baumschutzgesetz vollumfänglich anzuwenden und bei der späteren Oberflächengestaltung die laut diesem Gesetz notwendigen 173 Ersatzpflanzungen (1 Ersatzbaum pro 15 cm Stammumfang der gerodeten Bäume) vorzusehen. Antwort aus dem Rathaus: „Beim U-Bahn-Bau sind im Gesetz nur Nachpflanzungen im Ausmaß von 1:1 vorgesehen.“
Dieser Tage präsentierte die Wiener SPÖ stolz ihre Pläne für die Neugestaltung der Universitätsstraße nach Ende der Bauarbeiten: 55 Baumpflanzungen sollen eine „klimafitte Verwandlung“ der Gegend bewirken. Wir sind demütig vor Ehrfurcht und haben Fragen:
- Wie viele davon sind eigentlich auf dem Gebiet der Inneren Stadt vorgesehen?
- Wird das „Uniwäldchen“ mit seinen ehemals 30 Bäumen adäquat ersetzt werden?
- Und wie viele Jahre wird es dauern, bis diese neuen Bäume so groß wie die vor 3 Jahren gerodeten sein werden, sodass Studierende wieder im Schatten von Baumkronen ihre Pausen verbringen können?
Wir wollen jedenfalls nicht für dumm verkauft werden: Tatsächlich sollen statt ehemals 30 stattlichen schattenspendenden Bäumen 55 Jungbäumchen gepflanzt werden. Die angebliche „Klimamusterstadt Wien“ plant also statt 157 Nachpflanzungen gemäß den Standards des eigenen Baumschutzgesetzes bloß eine (durch juristische Tricks mögliche) Minimalvariante.