Baumschutz
WÜRDEN SIE IM WINTER FEUCHTE PATSCHEN TRAGEN?
Wir wollen bessere Pflege unserer Stadtbäume, damit sie länger Schatten spenden, statt jung abzusterben.
Bäume sollen besser gepflegt und geschützt werden statt nach bereits 30 Jahren zu schlägern. Besser als um teures Steuergeld Jungbäume zu pflanzen, die dann bald wieder absterben.Wir fordern Kalkanstrich für alle Bäume, die es brauchen (nicht nur für Jungbäume); Entfernen der Gießsäcke im Winter, um Schimmelpilzbildung vorzubeugen; Gewichts- und Geschwindigkeitsbeschränkung auf der Ringstraße, um Bodenverdichtung zu vermeiden und das Überleben der denkmalgeschützten Ringallee zu sichern.
Die Standortbedingungen für unsere Stadtbäume werden immer widriger: Nicht nur wird trotz Verbot viel zu oft Salz gestreut. Zusätzlich wird der Salzgehalt rund um die Stämme durch zahlreiche Hunde erhöht, die bekanntlich am liebsten neben einem Baum das Bein heben. Dazu kommen die immer längeren Hitzeperioden mit im Vergleich zu früher viel höheren Temperaturen. Verbunden mit den geringeren Regenmengen in unseren Breiten bedeutet dies, dass unsere Stadtbäume ohne Bewässerungsanlagen praktisch keine Chance zum Überleben haben.
Speziell Jungbäume brauchen sehr regelmäßige Bewässerung im Sommer, um gesund aufwachsen zu können. Sogenannte Gießsäcke sind eine deutlich günstigere Möglichkeit der Wasserversorgung. Daher werden sie auch immer öfter rund um den Sockelbereich von Jungbäumen angebracht und helfen mit, unseren Jungbaumbestand über die heiß-trockenen Sommermonate zu bringen.
Im Winter aber wirken diese Gießsäcke kontraproduktiv: Selbst wenn sie leer sind, sammelt sich Tauwasser dort, wo die Säcke am Sockel der Bäumchen anliegen. So bleibt der unterste Bereich der Stämme den ganzen Winter hindurch viel zu feucht und es kommt zu Schimmelbildung. Da diese Gießsäcke die Bäumchen im Winter also schädigen, sollen sie in der kalten Jahreszeit entfernt und erst im Frühjahr wieder angebracht werden. Sie würden doch auch nicht im Winter nasse Patschen tragen!
Wir Grüne haben dieses Problem im Umweltausschuss des Bezirks thematisiert und sind sehr froh darüber, dass der Magistrat daraufhin im gerade zu Ende gehenden Winter die Gießsäcke im ganzen Bezirk entfernt hat. Bloß warum reicht diese positive Energie nicht über die Bezirksgrenzen hinaus? In unseren Nachbarbezirken blieben während des ganzen Winters nahezu überall die Gießsäcke an den Bäumchen und oft genug schimmelt es darunter.

Kalkanstrich
Bäume sind für das Stadtklima unverzichtbar. Sie spenden Schatten, verbessern die Luftqualität und tragen zur Lebensqualität bei. Besonders in dicht bebauten Städten wie Wien sind alte Bäume von unschätzbarem Wert. Doch gerade diese wertvollen Schattenspender sind zunehmend gefährdet – nicht nur durch Abgase, Bodenverdichtung oder Trockenstress, sondern auch durch Sonneneinstrahlung. Ein oft unterschätztes Problem ist das Aufplatzen der Rinde, das durch starke Sonneneinstrahlung verursacht wird.
Sonnenbrand an Bäumen – eine tödliche Gefahr
Wenn die Wintersonne auf die dunkle Rinde von Bäumen trifft, kann sich diese stark aufheizen. Fällt dann die Temperatur abrupt ab, entstehen Spannungen im Holz, die zu Rindenschäden führen. Besonders betroffen sind Stämme, die der Sonne ausgesetzt sind, ohne von anderen Bäumen oder Gebäuden beschattet zu werden. An der Wiener Ringstraße wurde dieses Problem besonders deutlich: Hier platzten die Rinden alter Bäume auf, wodurch Krankheitserreger leichter eindringen konnten. Pilze und Bakterien setzen den ohnehin geschwächten Bäumen weiter zu – und oft bleibt am Ende nur die Fällung.

Warum alte Bäume besonders geschützt werden müssen
Die Erhaltung alter Bäume ist von unschätzbarem Wert. Anders als oft angenommen, kann die Neupflanzung von Bäumen die Verluste nicht einfach ausgleichen. Junge Bäume benötigen Jahrzehnte, um eine vergleichbare Größe zu erreichen – und in vielen Städten ist es zunehmend fraglich, ob sie das unter den heutigen Bedingungen überhaupt schaffen. Hitzewellen, Trockenperioden und Bodenversiegelung setzen ihnen massiv zu. Zudem sind Neupflanzungen kostspielig und pflegeintensiv.
Der Kalkanstrich als einfache, aber effektive Schutzmaßnahme
Eine bewährte Methode, um Bäume vor Sonnenbrand zu schützen, ist der Kalkanstrich. Oft wird dieser nur bei jungen Bäumen angewendet, doch auch alte Bäume profitieren enorm davon. Die weiße Farbe reflektiert die Sonne und verhindert eine übermäßige Erwärmung der Rinde. Gerade in städtischen Gebieten mit starker Sonneneinstrahlung kann dies entscheidend sein, um wertvolle Altbäume zu erhalten.


(mindestens) Ein neuer Baum in jeder Straße – Ein grüner Plan für den Ersten Bezirk
Der Erste Bezirk leidet unter Hitze, Luftverschmutzung und versiegelten Flächen. Bäume könnten Abhilfe schaffen – doch es gibt zu wenige. Deshalb fordern wir: Ein neuer Baum in jeder Straße.
Bäume kühlen das Stadtklima, spenden Schatten und verbessern die Luftqualität. In vielen Straßen wäre Platz für Neupflanzungen, doch stattdessen dominiert Beton. Während alte Bäume oft nicht ausreichend geschützt werden, fehlt es an neuen, die das Stadtbild und die Lebensqualität nachhaltig verbessern könnten.
Unser Ziel ist klar: Jede Straße soll mindestens einen neuen Baum bekommen, wo es möglich ist. So machen wir den Ersten Bezirk widerstandsfähiger gegen Hitze und lebenswerter für alle. Jetzt ist die Zeit zu handeln.
